Flisek: "Mit der CSU ist das Trinkwasser der Kommunen vor einer Privatisierung nicht sicher."

Europa

Die Wahlen zum Europäischen Parlament am 7. Juni 2009 sind Richtungswahlen. In der nächsten Wahlperiode wird es u.a. um die Zukunft der öffentlichen Daseinsvorsorge, wie unserer kommunalen Trinkwasserversorgung, gehen. Wie sehr dieses Thema derzeit die politischen Gemüter erhitzt, zeigen die aktuellen Angriffe prominenter CSU-Abgeordneter auf den Spitzenkandidaten der niederbayerischen SPD für die Europawahlen, den Passauer Rechtsanwalt Christian Flisek.

So warf der niederbayerische CSU-Bezirkschef und Europaabgeordnete Manfred Weber dem SPD-Konkurrenten vor, die Unwahrheit zu sagen. In einer Mail vom 19.04.2009 an den SPD-Politiker forderte er eine „inhaltliche Klarstellung“. „Die CSU“, so Weber in dem an Flisek gerichteten Schreiben, „habe massiv für die kommunale Wasserversorgung gekämpft. Wir wollen keinen Kapitalismus pur.“

Nunmehr meldet sich auch noch der niederbayerische Bundestagsabgeordnete Max Straubinger zu Wort und hält Flisek im Rottaler Anzeiger vom heutigen Tage vor, dieser sei „in der Europapolitik noch nicht ganz sattelfest“. Flisek habe im Rahmen seiner Wahlkampftour durch Niederbayern bei einem Besuch in Arnstorf behauptet, eine „radikale Mehrheit aus FDP, CDU und CSU in Brüssel“ würde eine Privatisierung beim Trinkwasser anstreben.

MdB Straubinger: „Das Gegenteil ist der Fall. Die CSU kämpft im Europaparlament und im Bundestag vehement für einen Erhalt der bewährten kommunalen Trinkwasserversorgung. Entsprechende Planspiele sind von der CSU immer zurück gewiesen und verhindert worden. Trinkwasser ist ein hohes Gut und in den Händen der Kommunen bestens aufgehoben. (…) Es wäre gut, wenn der SPD-Kandidat sich künftig etwas besser informiert, bevor er falsche Behauptungen in die Welt setzt.“

Hierzu erklärt der SPD-Europakandidat Christian Flisek:

Es ist löblich, dass sich die CSU in Wahlkampfzeiten für die kommunale Trinkwasserversorgung stark macht. Doch den Worten im Wahlkampf müssen auch Taten folgen. Hier hat die CSU jedoch bei wichtigen Entscheidungen in der Vergangenheit versagt.

So hat die CSU-Staatsregierung in der letzten Legislaturperiode etwa eine Änderung des Bayerischen Wassergesetzes gestartet, welche die Kommunen beim Trinkwasserschutz erheblich schächst. Die CSU-Fraktion hatte einen Gesetzentwurf vorgelegt, der vorsieht, dass sich die kommunalen Wasserversorger mit den privaten Grundstückseigentümern im Wege von Einzelverträgen auf die erforderlichen Anforderungen und die hierfür zu leistenden Entschädigungen einigen sollen. Früher geschah dies über entsprechende Wasserschutzverordnungen.

Somit läge damit in der Hand der Grundstückseigentümer, durch Zustimmung oder Verweigerung der Vertragsunterschrift zu bestimmen, ab welchem Preis der Bevölkerung ein wirksamer Trinkwasserschutz zugestanden wird. Dies, so Flisek, war der Einstieg in die Privatisierung unseres Trinkwassers. Nicht umsonst ist dieses Vorhaben auch auf den massiven Widerstands des Bayerischen Gemeindetages gestoßen.

Und auch auf europäischer Ebene hat die CSU in Sachen kommunaler Trinkwasserversorgung massiv versagt. Bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie hat sich die CSU geweigert, die Wasserversorgung als eine Kernaufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge ins Gesetz zu schreiben.

Hieran, so Christian Flisek, muss sich die CSU messen lassen. Die CSU hält sich in Bayern, im Bund und auch auf europäischer Ebene in Fragen der Privatisierung unseres Trinkwassers immer ein Hintertürchen offen. Und der Koalitionspartner FDP strebt offen eine Privatisierung der Trinkwasserversorgung an.

Flisek: „Ich sitze in diesen Fragen sehr gut im Sattel und weiß, wovon ich rede. Das Pferd CSU, auf dem Weber und Straubinger sitzen, reitet jedoch heute nach links, und morgen nach rechts. Gerade der CSU-Bundestagsabgeordenete Max Straubinger ist doch selbst ein Opfer der Seehoferschen Wankelmütigkeit, hat er doch vor kurzem erst in der Gesundheitspolitik seinen Parteichef und Ministerpräsidenten eindringlich aufgefordert in Sachen Gesundheitsfonds Kurs zu halten.

Keiner weiß, was Seehofer morgen will und solange die CSU diesem politischen Schleuderkurs geschlossen Gefolgschaft leistet, ist auch unsere kommunale Trinkwasserversorgung nicht in sicheren Händen.

Das Trinkwasser gehört jedoch allen Bürgerinnen und Bürgern und hat an den Börsen dieser Welt nichts verloren.

 

Homepage SPD Bezirk Niederbayern

 

WebsoziCMS 3.9.9 - 001448612 -

Termine Unterbezirk Landshut

Weitere Termine im Menü Termine SPD Unterbezirk . Informationen bei Theresa Bergwinkl, Tel. 0871-25259 Landshut Unterbezirksgeschäftstelle im AWO Mehrgenerationenhaus, Ludmillastr. 15a. E-mail: Theresa.Bergwinkl@spd.de


25.07.2016: Montag 19.30 Uhr  UB-Konferenz mit Neuwahlen, Gasthof Zur Kraxn, Ergolding / Landshut.


 

Besucherstatistik

Besucher:1448613
Heute:146
Online:1
 

Aktuelle-Artikel

 

Wetter-Online

Schuldenuhr der BayernLB

Informationen

25.04.2024 07:25 Präsentation der Europawahl-Kampagne mit Katarina Barley und Kevin Kühnert
Die Spitzenkandidatin Katarina Barley stellt gemeinsam mit Generalsekretär Kevin Kühnert die Europawahl-Kampagne der SPD vor. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten stehen die Plakatmotive im Fokus der Kampagnenpräsentation. Die Präsentation findet statt am Donnerstag, den 25. April 2024 ab 14:30 Uhr Sei Live dabei: https://www.youtube.com/watch?v=RKixH1Am-GA

24.04.2024 16:26 Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz
Das EU-Parlament hat heute mehrheitlich dem Kommissionsvorschlag zugestimmt, Umweltmindeststandards in der Gemeinsamen Agrarpolitik erheblich abzuschwächen. Das hat auch auf die deutsche Agrarlandschaft einen unmittelbaren Einfluss. „Die konservativen und rechtsextremen Parteien im EU-Parlament haben heute im Hauruckverfahren wesentliche Umweltaspekte der Gemeinsamen Agrarpolitik aufgeweicht, für deren Etablierung es jahrzehntelange parlamentarische Prozesse und Folgeabschätzungen gebraucht hatte. Seit Jahresbeginn… Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz weiterlesen

17.04.2024 18:16 Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

16.04.2024 15:10 Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland
“Wir werden nicht das Streichkonzert im sozialen Bereich machen. Ganz im Gegenteil” In der aktuellen Folge des Podcasts „Lage der Fraktion“ ist Bernd Westphal zu Gast, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Er erklärt, warum die wirtschaftliche Lage besser ist, als viele sagen; dass die Kritik der Wirtschaftsverbände an der Bundesregierung unangemessen ist, und, wieso die… Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland weiterlesen

15.04.2024 15:11 Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz
Einigung beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket Die Regierungsfraktionen haben sich in den parlamentarischen Beratungen beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket geeinigt. Matthias Miersch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: „Endlich der Durchbruch: Wir integrieren europäische Regelungen in das Klimaschutzgesetz und stellen damit mehr Verbindlichkeit her. Selbstverständlich gelten die CO2-Minderungsziele des gültigen Gesetzes gleichzeitig weiter. Durch die Novelle darf kein Gramm… Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz weiterlesen

Ein Service von info.websozis.de