Von anderen Ländern lernen: NiederbayernSPD will standortnahe Schulen erhalten

Landespolitik

Das bayerische Kultusministerium verursacht an den Schulen mittlerweile ein bildungspolitisches und organisatorisches Chaos unter dem Schüler, Eltern, Lehrer aber auch die Kommunalpolitiker vor Ort zu leiden haben, stellte die niederbayerische Bezirksvorsitzende, MdL Johanna Werner-Muggendorfer bei der Vorstandssitzung der niederbayerischen SPD in Deggendorf fest. „Jede Woche wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben“ – das zeuge von absoluter Planlosigkeit und beinhalte keinerlei Konzept.

Noch vor einem Jahr hieß es, es sollten Kooperationsmodelle zwischen Haupt- und Realschulen entwickelt werden – dann wurden im März die „Gelenkklassen“ diskutiert, die den Übergang zwischen den einzelnen Schularten erleichtern sollen.
Und nun stehen die Eltern, Lehrer und Kommunalpolitiker ratlos vor dem neuen Modell der „Mittelschulen“. Schulpolitische Probleme wurden mit all diesen Reformen nicht gelöst – es gibt weder mehr Lehrer, noch kleinere Klassen noch eine längere gemeinsame Schulzeit, kritisierte MdL Reinhold Perlak, der in seinem Heimatlandkreis Straubing-Bogen derzeit noch 18 Hauptschulen hat, allerdings befürchtet, dass davon mindestens 6 Hauptschulstandorte nach dieser Reform nicht mehr existieren werden. Ähnlich sieht es im Landkreis der Bezirksvorsitzenden, in Kelheim aus: Angesichts der Schülerzahlen in den Hauptschulen im Landkreis schätzt Muggendorfer, „dass mittelfristig 8 von 12 Hauptschulen im Landkreis Kelheim sterben werden.
Die nun stattfindenden Dialogforen böten nicht wirklich einen Dialog an, berichtete die Vorsitzende der niederbayerischen Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB), Marion Winter. Vielmehr wurde im Dialogforum eindringlich darauf hingewiesen, dass hier keine bildungspolitische Diskussion stattfinden werde, berichtete die Vorsitzende der niederbayerischen AfB, Marion Winter.
Im Dialogforum Dingolfing-Landau, an dem sie teilgenommen hat, wurde deutlich, dass hier ein Gefühl von Mitspracherecht an Schulleiter und Elternbeiräte vermittelt werden soll - was jedoch nicht gegeben ist, da über das Mittelschulkonzept nicht diskutiert werden durfte und auch Detailfragen nur sehr ausweichend beantwortet wurden.

Die Festlegung der Mindestgröße von 300 bis 400 Schüler/innen pro Mittelschule wird in Zukunft zu weiteren Schließungen von Schulstandorten führen.
Die Frage, wie die Kooperation mit kleineren Hauptschulen funktionieren soll, hinsichtlich der Schülerbeförderung, der Unterrichtsangebote, der Wertigkeit des bisherigen M-Zuges und des Quali-Abschlusses, bleiben unbeantwortet. Die Mittelschule löst kein Problem, schafft aber vor allem für die Gemeinden viele neue Probleme.

Als eine besondere Zumutung empfindet MdL Bernhard Roos die Vorgehensweise des Kultusministeriums, dass sich die Kommunen untereinander einigen sollten: „Das bedeutet im Klartext, dass dann die Kommunen auch für die steigenden Fahrkosten zuständig sind, da sie in eigener Verantwortung die Verbünde beschlossen hätten“. So bürde man den Kommunen weitere Lasten auf und verhindert so nachhaltige Investitionen in anderen Bereichen, machte der Passauer Landtagsabgeordnete deutlich.

Bayern müsse den Mut aufbringen und als ersten Schritt mit einer längeren gemeinsamen Schulzeit beginnen.
Angesichts der demographischen Entwicklung und der Reformwut des Kultusministeriums ist die die Schulentwicklung für die Kommunen nicht mehr kalkulierbar, kritisiert Muggendorfer das Fehlen langfristiger Konzepte. Anstatt den Blick über den Tellerrand zu richten und einmal nach Südtirol, Finnland oder nach Rheinland-Pfalz zu blicken, werde in Bayern scheinbar nach dem Motto: „Bildungspolitik nach Kassenlage“ gearbeitet. Bei all diesen Schulreformen stünden nicht die Kinder im Mittelpunkt, sondern stets die Finanzen. Das Ansehen der Hauptschule habe in den letzten Jahren gelitten – mit dem Mut zu kleinen Klassen und individueller Förderung könnten hier Jugendliche erfolgreich einen Schulabschluss in einem sozial stabilen Umfeld machen. Eine Zentralisierung der Verwaltung, der Unterrichtsorte und der Lehrer trage nicht dazu bei, sich vor Ort als Schule mit potentiellen Ausbildungsbetrieben besser zu vernetzen, waren sich die SPD-Politiker aus ganz Niederbayern einig.

Foto v. l. n. r.: MdL Reinhold Perlak, AfB-Niederbayern-Vorsitzende Marion C. Winter; MdL Johanna Werner-Muggendorfer, MdL Bernhard Roos

 

Homepage SPD Bezirk Niederbayern

 

WebsoziCMS 3.9.9 - 001443006 -

Termine Unterbezirk Landshut

Weitere Termine im Menü Termine SPD Unterbezirk . Informationen bei Theresa Bergwinkl, Tel. 0871-25259 Landshut Unterbezirksgeschäftstelle im AWO Mehrgenerationenhaus, Ludmillastr. 15a. E-mail: Theresa.Bergwinkl@spd.de


25.07.2016: Montag 19.30 Uhr  UB-Konferenz mit Neuwahlen, Gasthof Zur Kraxn, Ergolding / Landshut.


 

Besucherstatistik

Besucher:1443007
Heute:111
Online:1
 

Aktuelle-Artikel

 

Wetter-Online

Schuldenuhr der BayernLB

Informationen

25.04.2024 07:25 Präsentation der Europawahl-Kampagne mit Katarina Barley und Kevin Kühnert
Die Spitzenkandidatin Katarina Barley stellt gemeinsam mit Generalsekretär Kevin Kühnert die Europawahl-Kampagne der SPD vor. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten stehen die Plakatmotive im Fokus der Kampagnenpräsentation. Die Präsentation findet statt am Donnerstag, den 25. April 2024 ab 14:30 Uhr Sei Live dabei: https://www.youtube.com/watch?v=RKixH1Am-GA

24.04.2024 16:26 Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz
Das EU-Parlament hat heute mehrheitlich dem Kommissionsvorschlag zugestimmt, Umweltmindeststandards in der Gemeinsamen Agrarpolitik erheblich abzuschwächen. Das hat auch auf die deutsche Agrarlandschaft einen unmittelbaren Einfluss. „Die konservativen und rechtsextremen Parteien im EU-Parlament haben heute im Hauruckverfahren wesentliche Umweltaspekte der Gemeinsamen Agrarpolitik aufgeweicht, für deren Etablierung es jahrzehntelange parlamentarische Prozesse und Folgeabschätzungen gebraucht hatte. Seit Jahresbeginn… Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz weiterlesen

17.04.2024 18:16 Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

16.04.2024 15:10 Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland
“Wir werden nicht das Streichkonzert im sozialen Bereich machen. Ganz im Gegenteil” In der aktuellen Folge des Podcasts „Lage der Fraktion“ ist Bernd Westphal zu Gast, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Er erklärt, warum die wirtschaftliche Lage besser ist, als viele sagen; dass die Kritik der Wirtschaftsverbände an der Bundesregierung unangemessen ist, und, wieso die… Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland weiterlesen

15.04.2024 15:11 Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz
Einigung beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket Die Regierungsfraktionen haben sich in den parlamentarischen Beratungen beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket geeinigt. Matthias Miersch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: „Endlich der Durchbruch: Wir integrieren europäische Regelungen in das Klimaschutzgesetz und stellen damit mehr Verbindlichkeit her. Selbstverständlich gelten die CO2-Minderungsziele des gültigen Gesetzes gleichzeitig weiter. Durch die Novelle darf kein Gramm… Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz weiterlesen

Ein Service von info.websozis.de